Bibelbetrachtungen/Heb. in 53 Tagen/22. Tag Genesis 16,1-14

Hebräisch in 53 Tagen

Inhalt

Tag 22 von 53 Tagen, vom 19. bis 26. Nov 2022, Genesis 16,12-14

Meine Gedanken vs. Gottes Absichten

Deine Gedanken sind mir köstlich

Der letzte Teil im Vers 13 enthält eine rhetorische Frage. Das ist nicht das Besondere an der Aussage Hagars, sondern sie hat erkannt, dass Gott uns Menschen sieht. Er sieht uns von allen Seiten, von hinten und von vorne, von innen und von außen. Wo wir auch sind, er sieht uns, selbst unsere Gedanken und unsere Absichten kennt er. Nun erscheint derjenige, der uns sieht, Hagar. Wir wissen, dass es bei Hagar die Erscheinung des Herrn Jesu ist. Als der Herr Jesus im Fleisch und nicht nur als Erscheinung auf dieser Erde war, nahmen die Jünger ihn mit allen Sinnen war. Johannes beschreibt das in seinem ersten Brief so: "Was von Anfang war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben, betreffend das Wort des Lebens; (1Joh 1,1)". Wir heute können dieses und andere Zeugnisse nachlesen und im Glauben annehmen.
Hager sagte: "Habe ich hier nicht auch den gesehen, der nach mir sieht?". Aber wie beschreibt es David?

Psalm 139,1-12
1 Dem Vorsänger. Von David, ein Psalm.
Jehova! Du hast mich erforscht und erkannt.
2 Du kennst mein Sitzen und mein Aufstehen, du verstehst meine Gedanken von ferne.
3 Du sichtest mein Wandeln und mein Liegen und bist vertraut mit allen meinen Wegen.
4 Denn das Wort ist noch nicht auf meiner Zunge, siehe, Jehova, du weißt es ganz.
5 Von hinten und von vorn hast du mich eingeengt, und auf mich gelegt deine Hand.
6 Kenntnis, zu wunderbar für mich, zu hoch: ich vermag sie nicht zu erfassen!
7 Wohin sollte ich gehen vor deinem Geiste, und wohin fliehen vor deinem Angesicht?
8 Führe ich auf zum Himmel, du bist da; und bettete ich mir in dem Scheol, siehe, du bist da.
9 Nähme ich Flügel der Morgenröte, ließe ich mich nieder am äußersten Ende des Meeres,
10 auch daselbst würde deine Hand mich leiten, und deine Rechte mich fassen.
11 Und spräche ich: Nur Finsternis möge mich umhüllen, und Nacht werde das Licht um mich her:
12 Auch Finsternis würde vor dir nicht verfinstern, und die Nacht würde leuchten wie der Tag, die Finsternis wäre wie das Licht.

Hebräischer Text vokalisiert

Der Text basiert auf der Biblia Hebraica Stuttgartensia

Gen 16,1-3
1 וְשָׂרַי אֵשֶׁת אַבְרָם לֹא יָלְדָה לֹו וְלָהּ שִׁפְחָה מִצְרִית וּשְׁמָהּ הָגָר׃
2 וַתֹּאמֶר שָׂרַי אֶל אַבְרָם הִנֵּה נָא עֲצָרַנִי יְהוָה מִלֶּדֶת בֹּא נָא אֶל שִׁפְחָתִי אוּלַי אִבָּנֶה מִמֵּנָּה וַיִּשְׁמַע אַבְרָם לְקֹול שָׂרָי׃
3 וַתִּקַּח שָׂרַי אֵשֶׁת אַבְרָם אֶת הָגָר הַמִּצְרִית שִׁפְחָתָהּ מִקֵּץ עֶשֶׂר שָׁנִים לְשֶׁבֶת אַבְרָם בְּאֶרֶץ כְּנָעַן וַתִּתֵּן אֹתָהּ לְאַבְרָם אִישָׁהּ לֹו לְאִשָּׁה׃
4 וַיָּבֹא אֶל הָגָר וַתַּהַר וַתֵּרֶא כִּי הָרָתָה וַתֵּקַל גְּבִרְתָּהּ בְּעֵינֶיהָ׃
5 וַתֹּאמֶר שָׂרַי אֶל אַבְרָם חֲמָסִי עָלֶיךָ אָנֹכִי נָתַתִּי שִׁפְחָתִי בְּחֵיקֶךָ וַתֵּרֶא כִּי הָרָתָה וָאֵקַל בְּעֵינֶיהָ יִשְׁפֹּט יְהוָה בֵּינִי וּבֵינֶיךָ׃
6 וַיֹּאמֶר אַבְרָם אֶל שָׂרַי הִנֵּה שִׁפְחָתֵךְ בְּיָדֵךְ עֲשִׂי לָהּ הַטֹּוב בְּעֵינָיִךְ וַתְּעַנֶּהָ שָׂרַי וַתִּבְרַח מִפָּנֶיהָ׃
7 וַיִּמְצָאָהּ מַלְאַךְ יְהוָה עַל עֵין הַמַּיִם בַּמִּדְבָּר עַל הָעַיִן בְּדֶרֶךְ שׁוּר׃
8 וַיֹּאמַר הָגָר שִׁפְחַת שָׂרַי אֵי מִזֶּה בָאת וְאָנָה תֵלֵכִי וַתֹּאמֶר מִפְּנֵי שָׂרַי גְּבִרְתִּי אָנֹכִי בֹּרַחַת׃
9 וַיֹּאמֶר לָהּ מַלְאַךְ יְהוָה שׁוּבִי אֶל גְּבִרְתֵּךְ וְהִתְעַנִּי תַּחַת יָדֶיהָ׃
10וַיֹּאמֶר לָהּ מַלְאַךְ יְהוָה הַרְבָּה אַרְבֶּה אֶת זַרְעֵךְ וְלֹא יִסָּפֵר מֵרֹב׃
11וַיֹּאמֶר לָהּ מַלְאַךְ יְהוָה הִנָּךְ הָרָה וְיֹלַדְתְּ בֵּן וְקָרָאת שְׁמֹו יִשְׁמָעֵאל כִּי שָׁמַע יְהוָה אֶל עָנְיֵךְ׃
12וְהוּא יִהְיֶה פֶּרֶא אָדָם יָדֹו בַכֹּל וְיַד כֹּל בֹּו וְעַל פְּנֵי כָל אֶחָיו יִשְׁכֹּן׃
13וַתִּקְרָא שֵׁם יְהוָה הַדֹּבֵר אֵלֶיהָ אַתָּה אֵל רֳאִי כִּי אָמְרָה הֲגַם הֲלֹם רָאִיתִי אַחֲרֵי רֹאִי׃
14עַל כֵּן קָרָא לַבְּאֵר בְּאֵר לַחַי רֹאִי הִנֵּה בֵין קָדֵשׁ וּבֵין בָּרֶד׃

Hebräische Tonaufnahme

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Mögliche Übersetzung

1 Und Saraj, die Frau Abrams, konnte für ihn nicht gebären. Aber mit ihr war eine Magd aus Ägypten und ihr Name war Hagar.
2 Da sprach Saraj zum Abram: "Siehe doch, verschlossen hat Jahwe meinen Mutterschoß. Gehe doch zu meiner Magd ein! Vielleicht werde ich durch sie erbaut1." Und Abram hörte auf die Stimme Sarajs.
3 Da nahm Saraj, Abrams Frau, Hagar, die Ägypterin, ihre Magd, am Ende von zehn Jahren Sesshaftigkeit Abrams im Lande Kanaan, und gab sie Abram, ihrem Manne, ihm zur Frau.
4 Da ging er zu Hagar ein und sie wurde schwanger. Als sie aber sah, dass sie schwanger geworden war, da wurde ihre Herrin gering in ihren Augen.
5 Und Saraj sagte zu Abram: "Mein Unrecht ist über dir! Ich gab dir meine Magd in deinen Schoß. Und sie sieht, dass sie schwanger ist, nun bin ich gering in ihren Augen. Jahwe richte zwischen mir und dir!"
6 Da sagte Abram zu Saraj: "Siehe, deine Magd ist in deiner Hand, tue ihr, was gut ist in deinen Augen." Da demütigte Saraj sie, sodass sie vor ihr entfloh.
7 Aber der Bote Jahwes fand sie an einer Quelle in der Wüste, an der Quelle in Richtung der Wüste Schur.
8 Da sprach er: "Hagar, Magd Sarajs, woher kommst du und wohin gehst du?" Und sie sprach: "Vor Saraj, meiner Herrin, entfloh ich."
9 Da sprach der Bote Jahwes zu ihr: "Kehre um zu deiner Herrin und ordne dich unter ihre Hände!"
10 Da sprach der Bote Jahwes zu ihr: "Ich werde deine Nachkommen sehr zahlreich machen, sodass sie an der Menge nicht gezählt werden können.
11 Da sprach der Bote Jahwes zu ihr: "Siehe, du bist schwanger und wirst einen Sohn gebären, und nenne seinen Namen Ismaël 2, denn Jahwe hat gehört dein Elend."
12 Aber er wird ein Wildesel (פֶּרֶא) von Mensch sein und seine Hand ist wider jeden und die Hände eines jeden ist wider ihn. Aber er wird seinen Brüdern gegenüber stehen.
13 Und sie rief den Namen Jahwes, der zu ihr gesprochen hat, an: "Du bist ein Gott, der sich sehen lässt". Denn sie sagte: "Habe ich hier nicht auch den gesehen, der nach mir sieht?" (Vgl. dazu Ps 139)
14 Darum wurde der Brunnen Beër-Lachai-Roï (בְּאֵר לַחַי רֹאִי) benannt. Siehe, er ist zwischen Qadesch (קָדֵשׁ) und Bared (בָּרֶד).

1 Übertragen: Durch sie Kinder erhalten.
2 Ein hebräisches Wortspiel, denn der Name Ismaël יִשְׁמַעְאֵל enthält אֵל (Gott) und שָׁמַע (hört), vgl. dazu auch 1Mo 17,20.

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