Bibelbetrachtungen/Heb. in 53 Tagen/38. Tag Dt 6,4-15

Hebräisch in 53 Tagen

'Höre' in heb. Schrift

Inhalt

Tag 38 von 53 Tagen,vom 14. Sep. bis 28. Dez. 2024, Dt 6, 4-15

Über das „Schëma Israel“ in 5. Mose 6, 4-15

Wenn wir denken, dass sich diese Worte nur an das Israel richten, das nun schon über 40 Jahre in der Wüste lebte, der hat sicher recht, aber nicht ganz. Die Worte, die das Volk hörte, spiegeln sich auch in vielen Briefen des sog. Neuen Testaments wider. Wenn also Johannes in seinem ersten Brief schreibt: „Kinder, hütet euch vor den Götzen“, so ist das bereits ein wesentlicher Hinweis darauf. Johannes schreibt diese Warnung nicht an Ungläubige, sondern an solche, die sich Kinder Gottes nennen dürfen. Wir dürfen also ganz genau hinhören, was dem Volk Gottes gesagt wird. Einem Volk, das Gottes Eigentum ist. Auch die an den Herrn Jesus Gläubigen sind ein Volk, eines, das teuer erkauft wurde. Wir, die wir noch in vergänglichen Leibern wohnen, können Götzen dienen (1Joh 5,21), deshalb sind auch wir angehalten, uns die Worte Gottes einzuschärfen. Das machen wir am besten so, wie wir das im Bibelabschnitt von 5. Mose 6 lesen können, indem wir nämlich das Wort am Morgen und am Abend lesen. Damit haben wir durch den Tag oder vor dem Einschlafen immer etwas, an das wir denken können. Doch es ist auch wichtig, dass wir uns die Worte einprägen. Dafür ist Wiederholung wichtig. Auch Mose machte dies. Das, was wir nämlich in 5. Moses lesen, enthält auch Wiederholungen. Genau so erinnert Petrus in seinem zweiten Brief die Leser an solches, was sie wissen (2Pet 1,12). Er beauftragt sie, sich dieses ins Gedächtnis zu rufen. Wenn wir erinnern, so lesen wir nicht nur die Worte Gottes, sondern sagen das Gelesene auch mündlich oder schriftlich weiter. Das ist nicht nur für den Empfänger von Bedeutung und Nutzen, sondern auch für den Verfasser selbst. Ein solcher wird nicht nur gehört, sondern er muss sich auch bewusst sein, dass seine Äußerungen geprüft werden.

Wie vieles vergessen ging, zeigt uns die Geschichte Israels. Wenn Israel einmal einen König haben sollte, so sollte dieser eine Abschrift des Gesetzes in ein Buch schreiben, in dem er alle Tage seines Lebens liest, damit er nicht davon abweicht und Jehova Gott fürchten lernt. Hätte Salomon darin gelesen, so hätte er wohl kaum gerade das gemacht, was Mose gebot, nicht zu tun (5Mo 17,14ff). Oder David und die Leviten haben vergessen, wie die Bundeslade transportiert wird (2Sam 6). Alles hat seine Ordnung, die einzuhalten ist.

Dass diese zentrale Aussage von 5. Mose 6 nicht am Anfang zu lesen ist, liegt nicht daran, dass sich das Glaubensgut entwickelt hätte. Das Volk steht vielmehr vor dem Land der Verheißung. Es lagerte zusätzlich 38 Jahre in der Wüste, weil es einst nicht daran glaubte, dass Gott für sie die Feinde austreiben würde und sich damit gegen Gott auflehnte. Das ungläubige Volk ist nun in der Wüste gestorben. Eine neue Generation steht vor Mose und hört zu. Sie müssen hören, wozu die alte Natur fähig ist.

Ein Volk, das so viele Jahre in der Wüste gelagert hat, kommt in ein fruchtbares Land. Ein Land mit Obstbäumen, Wasserbrunnen und vollen Tennen, Weinberge in der besten Qualität erhalten sie, ohne dass sie dafür arbeiten mussten. In einer solchen Situation ist das Vergessen noch leichter als im normalen Zustand.

In Johannes 5 lesen wir über einen Lahmen, der wie Israel 38 Jahre auf Heilung wartete. Wie muss es für ihn gewesen sein, plötzlich gehen zu können? Doch die Warnung, die er erhielt, ist vergleichbar mit der, die Moses dem Volk sagte. Unser Gott ist ein Einziger. Es gibt keinen anderen. Es hat Konsequenzen, wenn wir ihn, der uns seinen Sohn sandte, um uns zu heilen, eifersüchtig machen. Israel ist mit Josua in das verheißene Land gekommen. So wie der Lahme, der anfänglich nicht wusste, wer ihn geheilt hatte, so muss auch Israel erkennen, wer der wahre Josua ist. Wenn Israel das tut, so wird auch Israel allen Nationen davon erzählen (Mat 28, 19).

Der Herr Jesus ist die Erfüllung dessen, was Mose in 5Mo 18,15 sagte. Petrus wies in Apg 3,22-23 und Stephanus in Apg 7,37 darauf hin.

Hebräischer Text vokalisiert

Der Text basiert auf "The Lexham Hebrew Bible"

Dt 6, 4-15
4 שְׁמַ֖ע יִשְׂרָאֵ֑ל יְהוָ֥ה אֱלֹהֵ֖ינוּ יְהוָ֥ה׀ אֶחָֽד׃
5 וְאָ֣הַבְתָּ֔ אֵ֖ת יְהוָ֣ה אֱלֹהֶ֑יךָ בְּכָל־לְבָבְךָ֥ וּבְכָל־נַפְשְׁךָ֖ וּבְכָל־מְאֹדֶֽךָ׃
6 וְהָי֞וּ הַדְּבָרִ֣ים הָאֵ֗לֶּה אֲשֶׁ֨ר אָנֹכִ֧י מְצַוְּךָ֛ הַיּ֖וֹם עַל־לְבָבֶֽךָ׃
7 וְשִׁנַּנְתָּ֣ם לְבָנֶ֔יךָ וְדִבַּרְתָּ֖ בָּ֑ם בְּשִׁבְתְּךָ֤ בְּבֵיתֶ֙ךָ֙ וּבְלֶכְתְּךָ֣ בַדֶּ֔רֶךְ וּֽבְשָׁכְבְּךָ֖ וּבְקוּמֶֽךָ׃
8 וּקְשַׁרְתָּ֥ם לְא֖וֹת עַל־יָדֶ֑ךָ וְהָי֥וּ לְטֹטָפֹ֖ת בֵּ֥ין עֵינֶֽיךָ׃
9 וּכְתַבְתָּ֛ם עַל־מְזוּזֹ֥ת בֵּיתֶ֖ךָ וּבִשְׁעָרֶֽיךָ׃ ס
10 וְהָיָ֞ה כִּ֥י יְבִיאֲךָ֣׀ יְהוָ֣ה אֱלֹהֶ֗יךָ אֶל־הָאָ֜רֶץ אֲשֶׁ֨ר נִשְׁבַּ֧ע לַאֲבֹתֶ֛יךָ לְאַבְרָהָ֛ם לְיִצְחָ֥ק וּֽלְיַעֲקֹ֖ב לָ֣תֶת לָ֑ךְ עָרִ֛ים גְּדֹלֹ֥ת וְטֹבֹ֖ת אֲשֶׁ֥ר לֹא־בָנִֽיתָ׃
11 וּבָ֨תִּ֜ים מְלֵאִ֣ים כָּל־טוּב֮ אֲשֶׁ֣ר לֹא־מִלֵּאתָ֒ וּבֹרֹ֤ת חֲצוּבִים֙ אֲשֶׁ֣ר לֹא־חָצַ֔בְתָּ כְּרָמִ֥ים וְזֵיתִ֖ים אֲשֶׁ֣ר לֹא־נָטָ֑עְתָּ וְאָכַלְתָּ֖ וְשָׂבָֽעְתָּ׃
12 הִשָּׁ֣מֶר לְךָ֔ פֶּן־תִּשְׁכַּ֖ח אֶת־יְהוָ֑ה אֲשֶׁ֧ר הוֹצִֽיאֲךָ֛ מֵאֶ֥רֶץ מִצְרַ֖יִם מִבֵּ֥ית עֲבָדִֽים׃
13 אֶת־יְהוָ֧ה אֱלֹהֶ֛יךָ תִּירָ֖א וְאֹת֣וֹ תַעֲבֹ֑ד וּבִשְׁמ֖וֹ תִּשָּׁבֵֽעַ׃
14 לֹ֣א תֵֽלְכ֔וּן אַחֲרֵ֖י אֱלֹהִ֣ים אֲחֵרִ֑ים מֵאֱלֹהֵי֙ הָֽעַמִּ֔ים אֲשֶׁ֖ר סְבִיבוֹתֵיכֶֽם׃
15 כִּ֣י אֵ֥ל קַנָּ֛א יְהוָ֥ה אֱלֹהֶ֖יךָ בְּקִרְבֶּ֑ךָ פֶּן־יֶ֠חֱרֶה אַף־יְהוָ֤ה אֱלֹהֶ֙יךָ֙ בָּ֔ךְ וְהִשְׁמִ֣ידְךָ֔ מֵעַ֖ל פְּנֵ֥י הָאֲדָמָֽה׃ ס

Hebräische Tonaufnahme

Tonaufnahme von Tilman Janzarik vorgelesen (http://janzarik.de):

Dt 6, 4-15

Mögliche Übersetzung

4 Höre Israel: Jahwe ist unser Gott - einzig Jahwe.1
5 Und du sollst Jahwe, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit all deiner Kraft.
6 Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen auf deinem Herzen bleiben.
7 Und du sollst sie deinen Söhnen einschärfen und sie aussprechen, wenn du dich in deinem Haus aufhältst, und auf deinem Weg gehst und dich hinlegst und dich erhebst.
8 Und du sollst sie als Zeichen an deine Hand binden und sie seien eine Erkennung zwischen deinen Augen.2
9 Und du sollst sie an die Türpfosten deines Hauses und auf deine Türen schreiben.
10 Und wenn dich Jahwe, dein Gott, in das Land (bringt), das er deinen Vätern - zu Abraham, zu Isaak und zu Jakob, geschworen hat, zu geben - hinsichtlich der grossen Städte, die du nicht gebaut hast
11 und die Häuser voll sein werden vom Gutem, die du nicht aufgefüllt hast und die ausgehauenen Zisternen, die du nicht herausgehauen hast, Weinberge und Olivenbäume, die du nicht gepflanzt hast und du essen und satt werden wirst,
12 dann hüte dich, dass du Jahwe vergisst, der dich herausgeführt hat aus dem Lande Ägypten, aus dem Haus der Knechtschaft.3
13 Jahwe dein Gott fürchte und diene und bei seinem Namen schwöre.
14 Ihr sollt nicht anderen Götter hinterher wandeln, mit den Göttern der Völker, die euch umgeben.
15 Denn eifersüchtig ist Jahwe, dein Gott, in deiner Mitte, damit nicht entbrenne der Zorn-Jahwes, deines Gottes, über dich und dich vertilge von der Oberfläche der Erde.

Fußnoten

1 Nicht nur für Israel ist Gott Jahwe der einzige. Derselbe Schöpfer und Erhalter ist er auch für die Nationen. Vgl. Rö 3,30; 1Kor 8,4; Mk 12,32;
2 siehe auch 2Mo 13,9
3 siehe auch 5Mo 8,10ff

Nach dem Tag 38 wird Tag 14 wiederholt: Zum 14.Tag wechseln.

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