Bibelbetrachtungen/Heb. in 53 Tagen/24. Tag 2. Könige 20,1-7

Hebräisch in 53 Tagen

Inhalt

Tag 24 von 53 Tagen, vom 31. Dez 2022 bis 6. Jan 2023, 2. Könige 20,4-7

Feigen aus dem heimischen Garten

Das Wichtigste zuerst

War es die Feigenmasse, die auf die Geschwulst gelegt wurde, die Hiskia heilte, oder der Wille Gottes?
Für den gläubigen Bibelleser ist diese Frage leicht zu beantworten. Er weiß, dass es vom Willen Gottes abhängig ist, er kommt auch nicht auf die Idee, dass Jesaja eigene übernatürliche Kräfte dafür einsetzen würde.
Wenn wir in unserer Zeit so mancherlei Methoden anwenden, um Gesund zu bleiben oder um Gesund zu werden, so sind doch unsere Lebensjahre in den Händen Gottes. Doch dürfen wir ihm dankbar sein, dass wir Mittel einsetzen können, die zur Linderung oder gar zur Heilung verhelfen.
Das alles sind irdische, leibliche Nöte und Bedürfnisse. Wir brauchen aber auch eine Rettung unseres Geistes und unserer Seele, die beide ewig sind. Das galt damals für Hiskia wie auch für uns heute in gleicher Weise. Die Rettung geschah durch den Herrn Jesum, der unsere Schuld und unsere Übertretungen in den drei Stunden der Finsternis (Lk 23,44) auf sich nahm. Damit hat er das Lösegeld für alle bezahlt (1Tim 2,6). Wer erkannt hat, dass er vor Gott schuldig ist und dies bekennt, der kann wegen des Erlösungswerks des Herrn Jesu wie Hiskia sagen: "Meine Sünden hast du hinter deinen Rücken geworfen." (Jes 38,17b).
Wir sehen also in diesem Abschnitt von 2Kö 20,1-7 und auch in Jes 38,9ff, dass die Reihenfolge der Ereignisse der Wichtigkeit nach geordnet sind. Die Einsicht und Erkenntnis unserer Schuld unserem Schöpfer gegenüber und das Leben unseres Geistes (Jes 38,16) ist wichtiger als unser körperlicher Zustand.
Es ist weiter zu beachten, dass Hiskia noch keinen Thronnachfolger gezeugt hatte und der Thron Davids sollte ewiglich bestehen (2Sam 7,12-16). Doch Hiskia macht dies nicht geltend.

Jes 38,9ff
9 Aufzeichnung Hiskias, des Königs von Juda, als er krank gewesen und von seiner Krankheit genesen war.
10 Ich sprach: In der Ruhe meiner Tage soll ich hingehen zu den Pforten des Scheol, bin beraubt des Restes meiner Jahre. 11 Ich sprach: Ich werde Jehova nicht sehen, Jehova im Lande der Lebendigen; ich werde Menschen nicht mehr erblicken bei den Bewohnern des Totenreiches. 12 Meine Wohnung ist abgebrochen und ward von mir weggeführt wie ein Hirtenzelt. Ich habe, dem Weber gleich, mein Leben aufgerollt: vom Trumme schnitt er mich los. Vom Tage bis zur Nacht wirst du ein Ende mit mir machen!
13 Ich beschwichtigte meine Seele bis zum Morgen… dem Löwen gleich, also zerbrach er alle meine Gebeine. Vom Tage bis zur Nacht wirst du ein Ende mit mir machen! 14 Wie eine Schwalbe, wie ein Kranich, so klagte ich; ich girrte wie die Taube. Schmachtend blickten meine Augen zur Höhe: O Herr, mir ist bange! Tritt als Bürge für mich ein! 15 Was soll ich sagen? Dass er es mir zugesagt und es auch ausgeführt hat. Ich will sachte wallen alle meine Jahre wegen der Betrübnis meiner Seele.
16 O Herr! Durch dieses lebt man, und in jeder Hinsicht ist darin das Leben meines Geistes. Und du machst mich gesund und erhältst mich am Leben. 17 Siehe, zum Heile ward mir bitteres Leid: Du, du zogest liebevoll meine Seele aus der Vernichtung Grube; denn alle meine Sünden hast du hinter deinen Rücken geworfen. 18 Denn nicht der Scheol preist dich, der Tod lobsingt dir nicht; die in die Grube hinabgefahren sind, harren nicht auf deine Treue. 19 Der Lebende, der Lebende, der preist dich, wie ich heute: Der Vater gibt den Kindern Kunde von deiner Treue. 20 Jehova war bereit, mich zu retten; und wir wollen mein Saitenspiel rühren alle Tage unseres Lebens im Hause Jehovas.
21 Und Jesaja sagte, dass man einen Feigenkuchen als Pflaster nehmen und ihn auf das Geschwür legen solle, damit er genese. 22 Und Hiskia sprach: Welches ist das Zeichen, dass ich in das Haus Jehovas hinaufgehen werde?

Hebräischer Text vokalisiert

Der Text basiert auf der Biblia Hebraica Stuttgartensia

2. Könige 20,1-7
1בַּיָּמִ֣ים הָהֵ֔ם חָלָ֥ה חִזְקִיָּ֖הוּ לָמ֑וּת וַיָּבֹ֣א אֵ֠לָיו יְשַׁעְיָ֨הוּ בֶן־אָמֹ֜וץ הַנָּבִ֗יא וַיֹּ֨אמֶר אֵלָ֜יו כֹּֽה־אָמַ֤ר יְהוָה֙ צַ֣ו לְבֵיתֶ֔ךָ כִּ֛י מֵ֥ת אַתָּ֖ה וְלֹ֥א תִֽחְיֶֽה׃
2וַיַּסֵּ֥ב אֶת־פָּנָ֖יו אֶל־הַקִּ֑יר וַיִּ֨תְפַּלֵּ֔ל אֶל־יְהוָ֖ה לֵאמֹֽר׃
3אָנָּ֣ה יְהוָ֗ה זְכָר־נָ֞א אֵ֣ת אֲשֶׁ֧ר הִתְהַלַּ֣כְתִּי לְפָנֶ֗יךָ בֶּֽאֱמֶת֙ וּבְלֵבָ֣ב שָׁלֵ֔ם וְהַטֹּ֥וב בְּעֵינֶ֖יךָ עָשִׂ֑יתִי וַיֵּ֥בְךְּ חִזְקִיָּ֖הוּ בְּכִ֥י גָדֹֽול׃ ס
4וַיְהִ֣י יְשַׁעְיָ֔הוּ לֹ֣א יָצָ֔א הָעֵ֖יר הַתִּֽיכֹנָ֑ה וּדְבַר־יְהוָ֔ה הָיָ֥ה אֵלָ֖יו לֵאמֹֽר׃
5שׁ֣וּב וְאָמַרְתָּ֞ אֶל־חִזְקִיָּ֣הוּ נְגִיד־עַמִּ֗י כֹּֽה־אָמַ֤ר יְהוָה֙ אֱלֹהֵי֙ דָּוִ֣ד אָבִ֔יךָ שָׁמַ֨עְתִּי֙ אֶת־תְּפִלָּתֶ֔ךָ רָאִ֖יתִי אֶת־דִּמְעָתֶ֑ךָ הִנְנִי֙ רֹ֣פֶא לָ֔ךְ בַּיֹּום֙ הַשְּׁלִישִׁ֔י תַּעֲלֶ֖ה בֵּ֥ית יְהוָֽה׃
6וְהֹסַפְתִּ֣י עַל־יָמֶ֗יךָ חֲמֵ֤שׁ עֶשְׂרֵה֙ שָׁנָ֔ה וּמִכַּ֤ף מֶֽלֶךְ־אַשּׁוּר֙ אַצִּ֣ילְךָ֔ וְאֵ֖ת הָעִ֣יר הַזֹּ֑את וְגַנֹּותִי֙ עַל־הָעִ֣יר הַזֹּ֔את לְמַֽעֲנִ֔י וּלְמַ֖עַן דָּוִ֥ד עַבְדִּֽי ׃
7וַיֹּ֣אמֶר יְשַֽׁעְיָ֔הוּ קְח֖וּ דְּבֶ֣לֶת תְּאֵנִ֑ים וַיִּקְח֛וּ וַיָּשִׂ֥ימוּ עַֽל־הַשְּׁחִ֖ין וַיֶּֽחִי׃

Hebräische Tonaufnahme

Der Vorleser ist Louis Tyler, der den Eigennamen Gottes nicht wie geschrieben ausspricht, sondern Adonaj אֲדֹנֵי .
1
2
3
4
5
6
7

Mögliche Übersetzung

1 In jenen Tagen wurde Hiskia zum Sterben krank, und es kam zu ihm Jesaja, der Sohn Amoz, der Prophet, und sprach zu ihm: "So spricht Jahwe: Bestelle dein Haus, denn sterben wirst du und nicht leben."
2 Da wandte er sein Gesicht gegen die Wand und er betete zu Jahwe, sagend:
3 "Ach, Jahwe, gedenke doch, wie ich mit dir wandelte und meine Treue und mein ungeteiltes Herz und was in deinen Augen recht war, habe ich getan." Und Hiskias Weinen war groß.
4 Und Jesaja war noch nicht aus der Stadtmitte1 hinausgekommen, da wurde zu ihm die Rede Jahwes gesagt:
5 "Kehre zurück und rede zu Hiskia, dem Fürsten meines Volkes: "So redet Jahwe, der Gott Davids, deines Vaters: "Ich habe deine Gebete gehört, ich habe deine Tränen gesehen, siehe, ich heile dich, am dritten Tage wirst du hinaufgehen ins Haus Jahwes.
6 Und ich werde zu deinen Tagen fünfzehn Jahre hinzufügen und aus der Hand des Königs Assur dich und diese Stadt erretten und ich beschütze diese Stadt, um meinet- und um meines Knechtes Davids willen."
7 Da sprach Jesaja: "Nehmet Feigenmaße!" Und sie nahmen sie und legen sie auf die Geschwulst, da lebte er auf.


1Die Masoreten meinten, dass ihr das Wort Vorhof חצר mehr Sinn ergäbe...

zur Übersicht | zum 23.Tag| zum 25.Tag
zum Seitenanfang