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Das Pronomen im Hebräischen

Pronomen sind Stellvertreter für Nomen, sodass sie nicht fortwährend wiederholt werden müssen, z.B. „Klaus kauft sich ein Eis, das er sogleich schleckt“. Das Relativpronomen „das“ nimmt "Eis", das im Numerus (Singular) und Genus (Neutrum) übereinstimmt wieder auf, das im Nebensatz als Objekt benötigt wird. „Klaus“ wird mit dem Personalpronomen „er“ im Nebensatz aufgegriffen und als Subjekt gebraucht, es kongruiert in Numerus und Genus und hier sogar im Kasus, da es beide Male als Subjekt erscheint.
Daneben gibt es deiktische Pronomen, die beiden Demonstrativpronomen „dieser“ und „jener“, die nahe oder entferntere Nomen aufgreifen und direkt auf sie zeigen (lat. demonstrare). Dabei kann ein prädikativer und attributiver Gebrauch unterschieden werden, z.B. „Dies ist der Mann“ vs. „Dieser Mann hat gerade ein Eis gekauft“. Im ersten Satz ist „dies“ ein eigenes Satzglied (Prädikativ), im zweiten ein Artikelwort, das den (un)bestimmten Artikel ersetzt. Dann kann man auch mittels Interrogativpronomen nach Nomen fragen. Mit „wer“ nach Personen und mit „was“ nach Dingen.

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Im Hebräischen muss zwischen dem selbstständigen bzw. isolierten Personalpronomen und den Personalpronomen, die sich als Suffix an ein Wort anschließen, unterschieden werden. Dabei sind die Suffixformen eine verkürzte Variante des Isolierten Personalpronomens.

Isoliertes Personalpronomen

Das selbständige Personalpronomen nimmt die Subjektrolle (Nominativ) ein. Der normale Gebrauch ist in Nominalsätzen. Wird es in Verbalsätzen benutzt, so hat es eine hervorhebende Wirkung.
Manchmal wird in Nominalsätzen das Subjekt durch ein Personalpronomen nochmals aufgenommen. Ein Grund kann es sein, weil eine Apposition zwischen dem Subjekt und Prädikat steht. Ein Beispiel finden wir in Richter 4,4, wo zusätzlich erwähnt wird, das Debora eine Prophetin ist. Übrigens: Auch die Mirjam, die Schwester Arons und Moses, war eine Prophetin (vgl. 2Mo 15,20), viel später lesen wir auch von Hulda (vgl. 2Chr 34,22; 2Kö 22,14).

Richter 4,4
וּדְבוֹרָה אִשָּׁה נְבִיאָ֔ה אֵשֶׁת לַפִּיד֑וֹת הִיא שֹׁפְטָה אֶת־יִשְׂרָאֵל בָּעֵת הַהִֽיא׃
Und Debora, eine Prophetin, das Frau Lappidoths, richtete Israel in jener Zeit.

Das Personalpronomen der 3. Person kann adjektivisch-attributiv verwendet werden. Damit hat es einen demonstrativen Charakter und verweist zurück auf den im Kontext bekannten Bezug. In Richter 4,4 wäre בָּעֵת הַהִֽיא "in jener Zeit" als die Kinder Israel von Jabin bedrückt wurde.

SingularPlural
3.m.erהוּאsieהֵם (הֵמָּה)
3.f.sieהִיאsieהֵנָּה (הֵן)
2.m.duאַתָּהihrאַתֶם
2.f.duאַתְּihrאַחֶן
1.ichאָנׁכִי (אֲנִי)wirאֲנַחְנוּ (נַחְנוּ)

Personalpronomen als Suffix

In der Regel schließt sich das Pronomen als direktes Objekt (Akkusativ) oder mit der Präposition ל als indirektes Objekt (Dativ) an das Verb. Wenn es sich an ein Nomen anschließt, so tritt es als Gentivverhältnis (Possessivverhältnis) auf. (Vgl. aber auch die anderen Verbindungen.) In all diesen Fällen schließt sich das Pronomen als Suffix in verkürzter Form an das Wort an.

SingularPlural
3.m.sein, ihnהוּ...ihr, sieם/... הֶם...
3.f.ihr, sieהָ...ihr, sieן/... הֶן...
2.m.dein, dichךָ...euer, euchכֶם...
2.f.dein, dichךְ...euer, euchכֶן...
1.mein (nominale Form)י ִ...unser, unsנוּ...
1.mich (finite Verbalform)נִי...

Demonstrativpronomen

DeixisGenusSingular
NahMaskulinזֶה dieser
Femininזֹאת diese
FernMaskulinהוּא jener
Femininהִיא jene
NahMaskulinאֵלֶּה diese
Femininאֵלֶּה diese
FernMaskulinהֵם jene
Femininהֵן / הֵנָּה jene

Fragepronomen (Interrogativp.)

מַה ist ein Fragepronomen, das nach Sachen fragt. Folgt in der Kornstrukturform (Makkeph מַח־ ) ein Gutturallaut, so gibt es in der Regel wegen Dagesch forte eine Ersatzdehnung (מֶה־ ).
מַה zeigt eine ähnliche Funktionsbreite wie das Deutsche „was“. Es kann eine relative oder indefinite Funktion haben („was“ = „etwas“).
Wird nach Personen (maskulin oder feminin) gefragt, so fragt man nach wer (מִי).
Frage- und Demonstrativpronomen können kombiniert werden: „Was … da?“.

KasusInterrogativpronomen
Personen m/f
Interrogativpronomen
Sächlich
Nominativwer מִיwas מַה (als Subjekt/ Prädikativ verwendet)
Genitivwessen (als Konstruktusform)
מִי ־(Wort im status constructus)
wessen, welcher (als Konstruktusform)
מַה ־(Wort im status constructus)
Dativwem לְמִי wozu, warum, zu was לְמַה
Akkusativwen אֶת־מִי was מַה

Tabellen

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Isoliertes Personalpronomen

NumerusPerson/ GenusBeispiel
Singular 1cIch
אָנֹכִי/אֲנִי
Jona 1,9:
וַיֹּאמֶר אֲלֵיהֶם עִבְרִי אָנֹכִי וְאֶת־יְהוָה אֱלֹהֵי הַשָּׁמַיִם אֲנִי יָרֵא אֲשֶׁר־עָשָׂה אֶת־הַיָּם וְאֶת־הַיַּבָּשָׁה׃
Und er sprach zu ihnen: Ein Hebräer [bin] ich; und Jehova fürchte ich, den Gott des Himmels, der das Meer und das Trockene gemacht hat.

Das längere erste Personalpronomen im Nominalsatz ist betonter als das kürzere zweite. Die Stellung des Subjekts, das normalerweise an zweiter Stelle steht, wird durch das Prädikativ verdrängt. Damit wird das Prädikativ „Hebräer bzw. Jehova“ betont (Prolepsis bzw. Vorwegnahme).

Jona glaubt an den Schöpfergott, im Gegensatz zu den Mitfahrern. Deshalb benutzte er die Apposition, um das zu verdeutlichen. Vgl. dazu auch Jes 44 dort werden die Götzen beschrieben, die von Hand geschnitzt werden. Auch noch heute werden solche geschnitzten Bilder verehrt.
2mDu (Mann)
אַתָּ/אַתָּה
2Sam 12,7:
‎וַיֹּאמֶר נָתָן אֶל־דָּוִד אַתָּה הָאִישׁ כֹּה־אָמַר יְהוָה אֱלֹהֵי יִשְׂרָאֵל אָנֹכִי מְשַׁחְתִּיךָ לְמֶלֶךְ עַל־יִשְׂרָאֵל וְאָנֹכִי הִצַּלְתִּיךָ מִיַּד שָׁאוּל׃
Da sprach Nathan zu David: Du bist der Mann! So spricht Jehova, der Gott Israels: Ich habe dich zum König über Israel gesalbt, und ich habe dich aus der Hand Sauls errettet,

Das Personalpronomen wie auch in allen Nominalsätzen ist in einer prädikativen Wortstellung. „Der Mann“ ist Subjekt des Satzes und normalerweise am Satzbeginn. Da es aber hier an letzter Stelle steht und das Prädikativ an erster, ist das Prädikativ „Du“ dadurch betont.

Wir alle haben übertreten wie auch David, und hätten das Gericht verdient, doch können wir aus Gnade das Erlösungswerk des Herrn Jesus annehmen, das für alle Menschen erbracht wurde, denn der Herr Jesus hat für alle Menschen am Kreuz gelitten und ging an unserer Stelle durch Gottes Gericht. Wer durch Glauben dieses Erlösungswerk annimmt und umkehrt, steht nicht mehr unter dem Zorn Gottes, sondern hat den Frieden. Vgl. Joh 3,36.
2fDu (Frau)
אַתְּ
Ruth 3,9:
‎וַיֹּאמֶר מִי־אָתּ וַתֹּאמֶר אָנֹכִי רוּת אֲמָתֶךָ וּפָרַשְׂתָּ כְנָפֶךָ עַל־אֲמָתְךָ כִּי גֹאֵל אָתָּה׃
Da fragte er: Wer bist du? Sie aber antwortete: Ich bin Ruth, deine Magd! So breite deine Flügel über deine Magd; denn Löser bist du!

Boas, der hier der Löser für Ruth ist, ist eine Bild auf den Herrn Jesum, der für alle Menschen der Löser ist und das ganze Lösegeld bezahlt hat. Wir können uns unter seine Flügel stellen, indem wir zu IHM umkehren.
3mEr
הוּא
Hab 2,19:
‎הוֹי אֹמֵר לָעֵץ הָקִיצָה עוּרִי לְאֶבֶן דּוּמָם הוּא יוֹרֶה הִנֵּה־הוּא תָּפוּשׂ זָהָב וָכֶסֶף וְכָל־רוּחַ אֵין בְּקִרְבּוֹ׃
Wehe dem, der zum Holze spricht: Wache auf! Zum schweigenden Steine: Erwache! Er soll lehren! Siehe, er ist mit Gold und Silber überzogen, und gar kein Odem ist in seinem Innern.

Wie Jesaja 44 über die toten Götzen schreibt, so auch Habakuk, auch Johannes warnt in 1Joh 5,21 die Gläubigen, sich vor den Götzen zu hüten.
Am Ende der Tage aber, wo die Verführung groß ist, und der Lügengeist wirkt, wird Satan einen Götzen hervorbringen mit einem Odem, der die Menschen belehrt, ihn anzubeten. Offb. 13,15; Dan 9,26b ff.
3fSie
הִיא
Nah 2,9:
וְנִינְוֵה כִבְרֵכַת־מַיִם מִימֵי הִיא וְהֵמָּה נָסִים עִמְדוּ עֲמֹדוּ וְאֵין מַפְנֶה׃
Und Ninive [war] von jeher wie ein Wasserteich; und doch fliehen sie! Stehet, stehet! aber keiner sieht sich um.
Wörtlich könnte übersetzt werden: „Seit sie Tage (hatte)“.

Teich und Segen verwenden die gleiche Wurzel. Ninive war eine gesegnete Stadt. Als sie zu Gott umkehrten, wandte Gott das Gericht um (vgl. Jona 3,4). Da in einer späteren Generation keine Umkehr zu Gott stattfand, ging Ninive unter.
Wenn wir zu Gott umkehren, so sind wir vom Zorn Gottes errettet. Wenn nicht, so bleiben wir unter dem Zorn Gottes. Vgl. dazu Joh 3,36.
NumerusPerson/ GenusBeispiel
Plural 1cWir
אֲנַחְנוּ
Micha 4,5:
‎כִּי כָּל־הָעַמִּים יֵלְכוּ אִישׁ בְּשֵׁם אֱלֹהָיו וַאֲנַחְנוּ נֵלֵךְ בְּשֵׁם־יְהוָה אֱלֹהֵינוּ לְעוֹלָם וָעֶד׃
Denn alle Völker werden wandeln, ein jedes im Namen seines Gottes, aber wir werden wandeln im Namen Jehovas, unseres Gottes, immer und ewiglich.

Da das Prädikat „נֵלֵךְ wir werden wandeln“ bereits in der 1. Person Plural ist, wäre das Personalpronomen nicht notwendig. Wird es wie hier dazugeschrieben, so ist es besonders betont, um den Gegensatz zu den anderen Völkern hervorzuheben.

Wir sehen, dass wenn auch der Widersacher im Friedensreich gebunden ist, die Sünde noch da ist, und sich die Menschen von Gott abwenden werden.
2mIhr (Männer)
אַתֶּם
Jes 44,8:
‎אַל־תִּפְחֲדוּ וְאַל־תִּרְהוּ הֲלֹא מֵאָז הִשְׁמַעְתִּיךָ וְהִגַּדְתִּי וְאַתֶּם עֵדָי הֲיֵשׁ אֱלוֹהַּ מִבַּלְעָדַי וְאֵין צוּר בַּל־יָדָעְתִּי׃
Erschrecket nicht und zittert nicht! Habe ich es nicht von längst dich hören lassen und dir verkündet? Und ihr seid meine Zeugen. Gibt es einen Gott außer mir? Und es gibt keinen Fels, ich weiß keinen.

Das Neue in einem Kontext ist meist das Prädikativ. Das Prädikativ ist im Hebräischen normalerweise nicht am Satzbeginn. Macht man es anderes, will man es betonen. Hier ist die normale Satzstellung angewandt worden, und damit bleibt die Betonung normal.
2fIhr (Frauen)
אַתֵּ֔נָה/אַתֶּן
Hes 34,17:
‎ואַתֵּנָה צֹאנִי כֹּה אָמַר אֲדֹנָי יְהוִה הִנְנִי שֹׁפֵט בֵּין־שֶׂה לָשֶׂה לָאֵילִים וְלָעַתּוּדִים׃
Und ihr, meine Herde, so spricht der Herr, Jehova: Siehe, ich werde richten zwischen Schaf und Schaf, den Widdern und den Böcken.

Durch das lange Personalpronomen wird betont. Dabei ist im Hebräischen die Herde im Feminin.

Auch Jakob trennte seine Herde ab, sodass möglichst viele Tiere zu seinem Besitz wurden. Vgl. 1Mo 30,40.
Auch Gott will möglichst viele Menschen in seiner Herde habe. Daher will ER, dass alle Menschen errettet werden. Vgl. 1Tim 2,4.
3mSie (Männer)
הֵם/הֵ֔מָּה
Mal 1,4:
כִּי־תֹאמַר אֱדוֹם רֻשַּׁשְׁנוּ וְנָשׁוּב וְנִבְנֶה חֳרָבוֹת כֹּה אָמַר יְהוָה צְבָאוֹת הֵמָּה יִבְנוּ וַאֲנִי אֶהֱרוֹס וְקָרְאוּ לָהֶם גְּבוּל רִשְׁעָה וְהָעָם אֲשֶׁר־זָעַם יְהוָה עַד־עוֹלָם׃
Wenn Edom spricht: Wir sind zerschmettert, werden aber die Trümmer wieder aufbauen, so spricht Jehova der Heerscharen: Sie werden bauen, ich aber werde niederreißen; und man wird sie nennen "Gebiet der Gesetzlosigkeit" und "das Volk, welchem Jehova ewiglich zürnt".

Das Personalpronomen ist betont, da es explizit dasteht und so im Kontrast zu Jehova steht.

Es kommt einem da die Stelle in den Sinn, in der der Herr Jesus sagt, dass ER den Tempel abreißen und drei Tagen neu aufbauen wird. Dabei bezieht er sich auf sein Erlösungswerk. Wer das annimmt, hat den immerwährenden Zugang zum Tempel. Dabei sprach der Herr Jesus von seinem Leib. Vgl. Joh. 2,19. Unsere in Eigensinnigkeit errichteten Gebäude, kann Gott nur niederreißen.
3fSie (Frauen)
הֵן/הֵ֔נָּה
Hes 18,4:
‎הֵן כָּל־הַנְּפָשׁוֹת לִי הֵנָּה כְּנֶפֶשׁ הָאָב וּכְנֶפֶשׁ הַבֵּן לִי־הֵנָּה הַנֶּפֶשׁ הַחֹטֵאת הִיא תָמוּת׃
Siehe, alle Seelen, mein [sind] sie; wie die Seele des Vaters, so auch die Seele des Sohnes: Mein sind sie; die Seele, welche sündigt, sie soll sterben.

Alle haben übertreten. Es ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer (vgl. Rö 3,12 oder Ps 14,3). Deshalb brauchen wir alle einen Löser. Wer sich nicht lösen lässt, muss sterben. Vgl. Ex 34,19-20.
Wie im Buch Ruth musste der Löser mit uns verwandt sein, daher wurde der Herr Jesus Mensch. Sowie Boas Ruth lösen wollte, so löste der Herr Jesus uns. Vgl. Ruth 3,13;4,4.

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Personalpronomen als Suffixe

Wenn Pronomen als Suffixe auftreten, werden sie an ein bestehendes Wort angeschlossen. Zum Beispiel an ein Verb, Nomen oder an den Objektmarker “אֵת“.
Die Tabelle am Schluss des Abschnittes liefert einen Überblick, wie die Pronomen in einer gebundenen Form realisiert werden. Welcher Typ angewandt werden muss, richtet sich nach den phonologischen Notwendigkeiten (die Aussprache betreffend). Dabei wird verhindert, dass unpassende Lautverbindungen zustande kommen. Wenn im Deutschen Wörter aneinander geschrieben werden, so wird je nach dem ein Fugenelement notwendig, wie z. B. in „Dosenöffner“ der Buschstabe ‚n‘ hinzugefügt wird oder bei „Erstgeburtsrecht“ der Buchtstabe ‚s‘. Welches Fugenelement zum Zuge kommt, bestimmt die lautliche Verwandtschaft. Im Hebräischen ist es genau so. Das Grundwort, das erste Wort in der Konstruktion, wird nicht nach dem Numerus gebeugt, es ist immer im Singular.
Im Unterschied zu den plene (voll ausgeschrieben) Formen nehmen die gebundenen Personalpronomen in der 2.Person כ statt תּ an. Ein Beispiel, das beide Verwendungen aufzeigt, ist Micha 2,14:

Micha 2,14
וַאֲמַרְתֶּם עַל־מָה עַל כִּי־יְהוָה הֵעִיד בֵּינְךָ וּבֵין אֵשֶׁת נְעוּרֶיךָ אֲשֶׁר אַתָּה בָּגַדְתָּה בָּהּ וְהִיא חֲבֶרְתְּךָ וְאֵשֶׁת בְּרִיתֶךָ׃

Micha 2,14
Und ihr sprechet: Warum? Weil Jehova Zeuge gewesen ist zwischen dir und dem Weibe deiner Jugend, an welchem du treulos gehandelt hast, da sie doch deine Genossin und das Weib deines Bundes ist.

In dem Vers ist zu sehen, dass die freie Form „אַתָּה“ das Pronominalsuffix „ת“ benötigt und in der gebundenen Form das Pronominalsuffix ein „ך“ ist. Wenn im Hebräischen oder auch im Griechischen diese ungebundene Form verwendet wird, so ist sie explizit und damit sehr betont. Diese Möglichkeit gibt es im Deutschen nicht mehr. Auf Grund des Endsilbenverfalls ging die Möglichkeit der expliziten Nennung des Pronomens verloren, was dazu führt, dass kein direkter Betonungsunterschied gemacht werden kann. In unserem Beispiel von Micha 2,14 wird das „du“ betont und verdeutlicht die Verantwortung der Treulosigkeit. Auch steht "du" als Metonymie für Juda. Das heißt, dass die Bevölkerung Judas gemeint ist, diese aber nur mit Juda kollektiv angesprochen wird.

Person
Genus
Numerus
Typ 1 Typ 2Typ 3
(constructus)
3ms וֹ הוּ יו ָ
3fsהּ ָ
(Der Punkt in Heh heißt Mappiq,
und verdeutlicht, dass Heh ein Konsonant
und keine Mater Lectionis ist.)
הָ יהָ ֶ
2msךָ ְךָ יךָ ֶ
2fsךְ ָךְ יִךְ ַ
1csי ִנִי י ַ
3mpם/הֶם ָהֶם יהֶם ֵ
3fpן/הֶן ָהֶן יהֶן ֵ
2mpכֶם ְכֶם ְיכֶם ֵ
2fpכֶן ְ כֶן ְיכֶן ֵ
1cpנוּ ֵנוּ ֵינוּ ֵ

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Die Präpositionen mit Pronominalsuffixe

Die Tabelle am Ende des Abschnitts ist nicht vollständig, denn es gibt noch weitere Präpositionen. In dieser Tabelle wurden Präpositionen verwendet, die die drei Anschlusstypen zeigen. Die Beispiele in der Tabelle zeigen die Suffixe, wie sie an die Präpostionen angeschlossen werden.

Der Typ 1 wird ohne Fugenelement an das Suffix angeschlossen. Die Präposition und das Suffix passen lautlich zusammen, sodass sich ein Fugenelement erübrigt bzw. die Aussprache wäre durch ein Fugenelement sogar erschwert.

Der Typ 2 wir zusätzlich unterteilt, sodass es einen Typ 2 und einen Typ 2,1 gibt. Je nach dem, ob das Fugenelement verdoppelbar ist, ist der eine oder andere Typ. Die Verdopplung ist dann notwendig, wenn eine Silbe geschlossen und die nächste geöffnet werden muss. Eine offene Silbe ist es dann, wenn der Vokal auf einen Konsonanten folgt und nicht von einem weiteren Konsonanten geschlossen wird.
Zur Veranschaulichung sei der Vokal ein ‚v‘ und der Konsonant ein ‚k‘. Das Wort setzt sich nun bei einer geschlossenen Silbe wie folgt zusammen: ...kvk, und bei einer offenen: ...kv. Man sieht nun, dass die geschlossene Silbe immer mit einem Konsonanten endet, die offenen hingegen mit einem Vokal.
Wenn eine Silbe in Typ 2.1 geöffnet werden muss, dann wird ein zusätzlicher Konsonant benötigt. Nicht immer ist das Verdoppeln über einen zusätzlichen Konsonanten möglich, wenn z. B. ה, א, ע Konsonanten im Spiel sind, denn diese lassen sich nicht verdoppeln.

Typ 3 sind die Endungen für die Constructus-Formen, an die vor dem Pronominalsuffix ein alternierender Vokal vor „י“ angeschlossen wird. Das Jod wird jedoch als Besonderheit nicht ausgesprochen.

Person
Genus
Numerus
Typ 1Typ 2
Konsonant
standardmäßig
Typ 2.1
Konsonant verdoppelt,
wo möglich
Typ 3
(constructus)
3ms בּוֹ Mit ihm כָּמ֔וֹהוּ Wie ihm מִמֶּ֔נּוּ Von ihm אֵלָיו Zu ihm
3fsבָּהּ Mit ihr כָּמ֔וֹהָ Wie ihr מִמֶּ֔נָּה Von ihr אֵלֶ֔יהָ Zu ihr
2msבְּךָ Mit dir כָּמ֔וֹךָ Wie dir מִמְּךָ Von dir אֵלֶ֔יךָ Zu dir
2fsבָּךְ Mit dir כָּמוֹךְ Wie dir מִמֵּךְ Von dir אֵלַ֔יִךְ Zu dir
1csבִּי Mit mir כָּמ֔וֹנִי Wie mir מִמֶּ֔נִּי/מִנִּי Von mir אֵלַי Zu mir
3mpבָּהֶם Mit ihnen כָּהֶם Wie sie/ihnen/ihrer
1Chr. 21,3:
‎וַיֹּאמֶר יוֹאָב יוֹסֵף יְהוָה עַל־עַמּוֹ כָּהֵם מֵאָה פְעָמִים הֲלֹא אֲדֹנִי הַמֶּלֶךְ כֻּלָּם לַאדֹנִי לַעֲבָדִים לָמָּה יְבַקֵּשׁ זֹאת אֲדֹנִי לָמָּה יִהְיֶה לְאַשְׁמָה לְיִשְׂרָאֵל׃
Und Joab sprach: Es möge Jehova zu seinem Volke, wie viele ihrer (auch sind), hundertmal hinzufügen! Sind sie nicht alle, mein Herr König, die Knechte meines Herrn? Warum begehrt mein Herr solches? Warum soll es Israel zur Schuld werden?

Hier wird David durch Joab vor der Versuchung gewarnt, doch schlägt er sie aus, und handelt mit einem hochmütigen Herzen. Es war noch nicht lange her, da setzte er allein auf Gott und besiegte so den übermächtigen Feind (Vgl. 1Sam 17,37). Als David erkannte und sah, dass das Gericht wegen seiner Schuld über das Volk kommen sollte, wollte er, dass stattdessen das Gericht über ihn kommt (vgl. 1Chr 21,17). Doch das geht nicht! Denn nur der Herr Jesus widerstand allen Versuchungen und war ohne Sünde. So konnte auch nur ER an unserer Statt das Gericht für unsere Sünden auf sich laden. Derjenige der das Leben ist, und alles erschuf (vgl. Neh 9,6), starb für uns, damit wir leben können. Wer das im Glauben annimmt und IHM nachfolgt ist errettet aus dem Zorn Gottes und hat das ewige Leben (vgl. Joh 3,36).
Die Zählung durch Joab wurde nicht vollendet und auch nicht in die Bücher Davids aufgenommen. Vgl. 1Chr 27,24.
מֵהֶם Von ihnen אֲלֵיהֶם Zu ihnen
3fpבָּהֶן Mit ihnen כָּהֵן/כָּהֵ֔נָּה Wie ihnen מֵהֶן/מֵהֵ֔נָּה Von ihnen אֲלֵיהֶן Zu ihnen
2mpבָּכֶם Mit euch כָּכֶם Wie euch
Deut 1,11:
‎יְהוָה אֱלֹהֵי אֲבוֹתֵכֶם יֹסֵף עֲלֵיכֶם כָּכֶם אֶלֶף פְּעָמִים וִיבָרֵךְ אֶתְכֶם כַּאֲשֶׁר דִּבֶּר לָכֶם׃
Jehova, der Gott eurer Väter, füge zu euch, wie (viele) ihr (auch seid), tausendmal hinzu und segne euch, wie er mit euch geredet hat!
מִכֶּם Von euch אֲלֵיהֶם Zu ihnen
2fpבָּהֶן Mit ihnen כָּהֵן/כָּהֵ֔נָּה Wie ihnen מֵהֶן/מֵהֵ֔נָּה Von ihnen אֲלֵיהֶן Zu ihnen
1cpבָּנוּ Mit uns כָּמ֔וֹנוּ Wie uns מִמֶּ֔נּוּ Von uns
Analoges Beispiel mit der Präposition „mit uns“ aus Jes 7,14:
‎לָכֵן יִתֵּן אֲדֹנָי הוּא לָכֶם אוֹת הִנֵּה הָעַלְמָה הָרָה וְיֹלֶדֶת בֵּן וְקָרָאת שְׁמוֹ עִמָּנוּ אֵל׃
Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, und wird seinen Namen Immanuel heißen.

Immanuel bezeichnet die Präposition „mit“, gefolgt von dem Pronominalsuffix „uns“ und am Ende wird „el“ für „Gott“ angefügt: Gott (ist) mit uns.

In Mat. 1,21 soll Joseph das Kind Jesus nennen, was „Jehova rettet“ heißt. Die beiden Bezeichnungen zeigen uns auf, dass der Herr Jesus zu uns kam, um uns aus dem Zorn Gottes zu retten. Dies beweist, dass Gott mit uns und nicht gegen uns ist (vgl. Rö 8,31). Damit jedoch unsere Sünden vor Gott gesühnt werden konnten, musste der Herr Jesus, der ohne Sünde ist, zur Sünde gemacht werden (vgl. 2Kor 5,21). ER nahm unsere Strafe, die verdient hätten auf sich. Wer das im Glauben und Umkehr (IHM gehorsam sein) annimmt, ist errettet aus dem Zorn Gottes (vgl. Joh 3,36).
אֵלֵ֔ינוּ Zu uns

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Die Nomen mit Pronominalsuffixen

Suffixe fügen sich an ein Wortende an und sind im Maskulin oder Feminin. Wie beim Nomen so ist auch beim Pronominalsuffix das Femininum stellvertretend für Neutrum. Das Pronomen kongruiert mit dem Bezugswort, das bedeutet, dass das Bezugswort und Pronomen übereinstimmen. Für das Textverständnis kann so erschlossen werden, auf welches Bezugswort das Pronomen verweist.
Ein schönes Beispiel ist Sacharja 9,9 für das Femininum, das im Singular und Feminin kongruiert:
‎גִּילִי מְאֹד בַּת־צִיּוֹן הָרִיעִי בַּת יְרוּשָׁלִַם הִנֵּה מַלְכֵּךְ יָבוֹא לָךְ צַדִּיק וְנוֹשָׁע הוּא עָנִי וְרֹכֵב עַל־חֲמוֹר וְעַל־עַיִר בֶּן־אֲתֹנוֹת׃
Frohlocke laut, Tochter Zion; jauchze, Tochter Jerusalem! Siehe, dein König wird zu dir kommen: gerecht und ein Retter ist er, demütig, und auf einem Esel reitend, und zwar auf einem Füllen, einem Jungen der Eselin.

In Mat. 21,5 wird diese Stelle aus Sach 9,9 erfüllt. Der Herr Jesus war es, der auf dem Füllen der Eselin in Jerusalem mit Hosanna zurufen einzog. Doch wenig später ließ er sich wegen unseren Sünden ans Fluchholz nageln und alle haben IHN verlassen, selbst Gott. Doch stand er wieder von den Toten auf und ist jetzt zur Rechten Gotten. Weil der Herr Jesus Gott vollkommen gehorsam war, ist sein Opfertod vollkommen und unsere Erlösung sicher, wenn wir IHN und sein Werk im Glauben annehmen und zu IHM umkehren. Der Herr Jesus wird bei seinem zweiten Kommen in Macht und Herrlichkeit nicht mehr auf eines Esels Füllen kommen, sondern auf einem weißen Ross und aus seinem Mund ein zweischneidiges Schwert, mit dem ER die Nationen schlagen wird. Danach richtet der Herr Jesus sein Reich auf, wo ER mit Gerechtigkeit herrschen wird.

Die Pronominalsuffixe werden an den status constructus angeschlossen. Semantisch entsprechen sie dem Genitivobjekt, oft possessiv (d.h. die Pronomen geben oft an, wem das Bezugsnomen gehört bzw. wem die Sache oder Person gehört).

Das Geschlecht bzw. Genus des Nomens im status constructus muss nicht mit dem Pronominalsuffix übereinstimmen, z. B. „Ihr Hengst“ oder „Seine Stute“.
Das angeheftete Suffix ist die Kurzformen, z. B. סוּסִי der Vollformen אָנֹכִי. Die Vollform ist dabei das ungebundene Pronomen.
Eine Suchhilfe für BW10-Nutzer: ÅÁ@ncÌÌc+SÌfÁ

Maskulina
Person
Genus
Numerus
SingularPlural
St.abs. סוּס Hengstסוּסִים Hengste
St. cs.סוּס Hengst vonסוּסֵי Hengste von
3msסוּסוֹ Sein Hengst סוּסָיו (susaw)Seine Hengste
3fs סוּסָהּ Ihr Hengstסוּסֶ֔יהָ Ihre Hengste
2ms סוּסְךָ Dein Hengst סוּסֶ֔יךָ Deine Hengste
2fs סוּסֵךְ Dein Hengstסוּסַ֔יִךְ Deine Hengste
1cs סוּסִי Mein Hengstסוּסַי Meine Hengste
3mp סוּסָם Sein Hengstסוּסֵיהֶם Ihre Hengste
3fp סוּסָן Ihr Hengstסוּסֵיהֶן Ihre Hengste
2mp סוּסְכֶם Euer Hengstסוּסֵיכֶם Eure Hengste
2fp סוּסְכֶן Euer Hengstסוּסֵיכֶן Eure Hengste
1cp סוּסֵ֔נוּ Unser Hengstסוּסֵ֔ינוּ Unsere Hengste

Feminina
Person
Genus
Numerus
SingularPlural
St.abs. סוּסָה Stuteסוּסוֹת Stuten
St. cs.סוּסַת Stute vonסוּסוֹת Stuten von
3msסוּסָתוֹ Seine Stute
Ein Beispiel aus Gen 3,21:

‎ וַיַּעַשׂ יְהוָה אֱלֹהִים לְאָדָם וּלְאִשְׁתּוֹ כָּתְנוֹת עוֹר וַיַּלְבִּשֵׁם׃
Und Jehova Gott machte Adam und seinem Weibe Röcke von Fell und bekleidete sie.

Weil Adam und Eva das Fell von Gott annahmen, waren sie errettet. Denn für ein Fell muss ein Tier geschlachtet werden. Um von den Sünden erlöst zu werden, ist ein Opfer notwendig. Dieses getötete Tier ist nur ein Hinweis auf das wahre Opfer hin. Das wahrhaftige Opfer ist der Herr Jesus, wovon Adam und Eva vorwirksam profitierte. Vgl. Rö 3,25-26.
Dazu passt eine Liederstrophe:
Wo ist ein solcher Gott wie Du, wer kann Dein Lieben fassen! Für Deine Feinde ließest Du den Sohn im Tod erblassen. Gerechtigkeit ward unser Kleid; Errettung, Licht und Leben ward uns im Sohn gegeben. (Geistliche Lieder, Beröa, Nr. 80, zweite Strophe).
סוּסוֹתָיו Seine Stuten
3fs סוּסָתָהּ Ihre Stuteסוּסוֹתֶ֔יהָ Ihre Stuten
2ms סוּסָתְךָ Deine Stuteסוּסוֹתֶ֔יךָ Deine Stuten
2fs סוּסָתֵךְ Deine Stuteסוּסוֹתַ֔יִךְ Deine Stuten
1cs סוּסָתִי Meine Stuteסוּסוֹתַי Meine Stuten
3mp סוּסָתָם Seine Stuteסוּסוֹתֵיהֶם Seine Stuten
3fp סוּסָתָן Ihre Stuteסוּסוֹתֵיהֶן Ihre Stuten
2mp סוּסַתְכֶם Eure Stuteסוּסוֹתֵיכֶם Eure Stuten
2fp סוּסַתְכֶן Eure Stuteסוּסוֹתֵיכֶן Eure Stuten
1cp סוּסָתֵ֔נוּ Unsere Stuteסוּסוֹתֵ֔ינוּ Unsere Stuten

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Die Verben mit Pronominalsuffixen als deren Objekt

Pronominalsuffixe können direkt an das Verb angehängt werden und zeigen deren Objekt an („z.B. Ich liebe dich“). Dies führt zu bestimmten Veränderungen in den Verbformen. Für den Leser ist es nicht unbedingt notwendig, alle Regeln zu kennen, um den Text zu verstehen, da die Suffixe allein schon erkennbar sind. Pronominal-Suffixe werden hauptsächlich an das Qal, Piel und Hiphil angehängt. Das sind alles Aktivformen, denn im Passiv wird das Objekt zum Subjekt und somit sind die Pronominalsuffixe überflüssig. Z. B. ist folgender Satz im Aktiv: „ich sehe dich.“ Im Passiv lautet der gleiche Satz: „Du wirst (von mir) gesehen“.
In der Tabelle am Abschnittende ist die erste Spalte links die Person, das Genus und der Numerus vom Verb angeben. Für die leeren Zellen gibt es keine Verwendung. In der ersten Zeile ist die Person, das Genus und der Numerus vom Suffix angeben. Ein Beispiel soll verdeutlich, wie die Tabelle anzuwenden ist:

Jes 54,7
בְּרֶגַע קָטֹן עֲזַבְתִּיךְ וּבְרַחֲמִים גְּדֹלִים אֲקַבְּצֵךְ׃

Jes 54,7
Einen kleinen Augenblick habe ich dich verlassen, aber mit großem Erbarmen will ich dich sammeln;

An das Verb Qal 1. Person Commune Singular „ich habe verlassen (עֲזַבְתִּי)“ schließt sich das Suffix ךְ für die 2. Person Singular Feminin an, sodass zusammengesetzt „ich habe dich verlassen“, wobei im Hebräischen hervorgeht, dass es sich um eine feminine Adressaten handelt. Das kann eine Person oder Sache sein wie z. B. eine Stadt oder ein Kollektiv wie Bewohner.
Ein Bibelworks 10 Suchbeispiel: Åbz[@vqÌÌÌÌ+SÎ123ÐÁ

Abkürzungsschlüssel: [Person][Genus][Numerus]
Person: 1., 2. und 3.
Genus: m=Maskulin, f=Feminin und c=Common
Numerus: s=Singular, p=Plural und (Dual)
Beispiel aus Jes 54,7: Das Suffix 2.fs=2. Person Feminin Singular und die Verbform 1.cs= 1. Person Common Singular
Nicht alle Kombination sind möglich, und daher stehen einige Felder leer.

Verbform vertikal
Suffix horizontal
3.ms3.fs2.ms2.fs1.cs 3.mp3.fp2.mp1.cp
3.msוֹ \ ָ ֔הוּ הּ ָךָ ְךָ ֵנִי ֔ ַ ם ָן ָנוּ ֔ ָ
3.fsתּוּ\הוּתָּהךָ ךָ ֶנִי ְ ם ַ
2.msוֹ\ ָ ֔הוּהּ ָנִי ֔ ַ ם ָנוּ ֔ ָ
2.fsהוּ הָ ךָנִי םנוּ
1.csו\הוּהָ ךָךְ
Bsp. Jes 54,7
םן
3.cpהוּ הָ ךָךְנִי םנוּ
2.mpהוּ נִי נוּ
2.fpהוּ נִי נוּ
1.cpהוּ הָ ךָךְ םכֶם

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Die Pronominalsuffixe mit dem Objektmarker אֶת

Die Pronominalendungen vom Typ 1 werden an den Objektmarker angeschlossen, dessen Vokal sich entsprechend ändert.

NumerusPerson GenusSuffixPronomen
Singular3.m אֹתוֹ ihm
3.f אֹתָהּ ihr
2.m אֹתְךָ dir
2.f אֹתָךְ dir
1.c אֹתִי mir
Plural3.m אֶתְהֶם/אֹתָםihnen
3.f אֶתְהֶן/אֹתָןihnen
2.m אֶתְכֶם euch
2.f אֶתְכֶן euch
1.c אֹתָ֔נוּ uns

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Das Demonstrativpronomen

Die Demonstrativpronomen gibt es als eigenständige Satzglieder z. B. „dies ist der Mann“ oder als Artikelwörter, das heißt, dass dieses Satzgliedteil bzw. Begleiter eines anderen Bezugswortes ist (Kopf): „Dieser Mann ist es“. Ob Nah- oder Ferndeixis, spielt keine Rolle.
Im Hebräischen schließt sich das Pronomen mit einem Artikel an das Bezugswort an, wenn es als Begleiter verwendet wird (z. B. בַּדּוֹר הַזֶּה in dieser Generation), falls nicht, deutet es darauf hin, ein Satzglied zu sein (z. B. זֶה־מִּזְבֵּחַ dies ist der Altar).
Das ferndeiktische Demonstrativpronomen „jener“ etc. ist mit den Personalpronomen identisch, nimmt aber den Artikel an.

DeixisGenusSingularBeispiel für Singular
NahMaskulinזֶה dieser 1Chr 22,1:
‎וַיֹּאמֶר דָּוִיד זֶה הוּא בֵּית יְהוָה הָאֱלֹהִים וְזֶה־מִּזְבֵּחַ לְעֹלָה לְיִשְׂרָאֵל׃
Und David sprach: Dieses ist es, die Wohnung Jehovas Gottes, und dies der Altar zum Brandopfer für Israel.

Beide Verwendungen werden satzgliedförmig verwendet und nicht als Artikelwort. Die maskuline Form ergibt sich durch das Nomen בֵּית (Wohnung) bzw. מִּזְבֵּחַ (Schlachtort oder Altar).

David wusste, dass auf dem Platz wo er den Altar errichtet, der Tempel Gottes stehen wird, jedoch baute nicht er den Tempel, sondern Salomon.
Nach dem Epheserbrief (vgl. Eph 2,13ff) sind die Gläubigen der Tempel Gottes. Jeder ein Stein im Bauwerk, dessen Ausrichtung der Eckstein ist. Der Eckstein gibt den Ort, die Ausrichtung, Form und Größe vor. Dieser Eckstein ist der Herr Jesus. Der Baugrund kann als sein Erlösungswerk gesehen werden. Wir können mit dem Baugrund und Eckstein jedoch nicht erkennen, wie hoch das Gebäude wird. Der letzte Stein, wer kennt ihn? Auf jeden Fall ist jeder Stein für den Baumeister einsetzbar, denn Gott will nicht, dass jemand verloren geht, sondern alle zur Wahrheit finden. Das Erlösungswerk ist für alle, und das Lösegeld für alle bezahlt. Es muss nur angenommen werden. Denn wer auf Seinen Bauplatz kommt, und sich an dem Eckstein ausrichtet, und sich an diesem Eckstein nicht stößt, ist errettet. Wer zum Bauplatz kommt, der kommt aus Glauben. Unser Glaube ist eine Hoffnung von etwas, das wir noch nicht sehen (vgl. Heb 11,1).
Femininזֹאת diese Dan 9,13:
‎כַּאֲשֶׁר כָּתוּב בְּתוֹרַת מֹשֶׁה אֵת כָּל־הָרָעָה הַזֹּאת בָּאָה עָלֵינוּ וְלֹא־חִלִּינוּ אֶת־פְּנֵי יְהוָה אֱלֹהֵינוּ לָשׁוּב מֵעֲוֹנֵנוּ וּלְהַשְׂכִּיל בַּאֲמִתֶּךָ׃
So wie es im Gesetz Moses geschrieben steht, ist all dieses Unglück über uns gekommen. Und wir flehten Jehova, unseren Gott, nicht an, dass wir von unseren Missetaten umgekehrt wären und Einsicht erlangt hätten für deine Wahrheit.

Weil ‎הָרָעָה (Unglück) im Singular Feminin steht, ist auch das Demonstrativpronomen זֹּאת mit dem Bezugswort übereinstimmend (gleiche Kongruenz), zudem ist es ein Begleiter für das Bezugswort und kein Stellvertreter.

Obwohl Daniel wusste, dass die Prophetie, die er in Jer 25,11-12 las, in Erfüllung gehen wird, bekannte und fastete Daniel. Daniel tat für das Volk Israel den hohepriesterlichen Dienst. Vgl. dazu auch 5Mose 28,15ff;
Auch wir haben einen Hohenpriester, einer nach der Weise Melchisedeks (vgl. Heb 7). Der Herr Jesus hat an unserer Statt gelitten und das Lösegeld bezahlt. Wer wie Daniel die Sünden in Reue bekennt und so das Lösegeld annimmt, ist errettet vom ewigen Tod und hat das ewige Leben.
FernMaskulinהוּא jener Jos 5,9:
‎וַיֹּאמֶר יְהוָה אֶל־יְהוֹשֻׁעַ הַיּוֹם גַּלּוֹתִי אֶת־חֶרְפַּת מִצְרַיִם מֵעֲלֵיכֶם וַיִּקְרָא שֵׁם הַמָּקוֹם הַהוּא גִּלְגָּל עַד הַיּוֹם הַזֶּה׃
Und Jehova sprach zu Josua: Heute habe ich die Schande Ägyptens von euch abgewälzt. Und man gab jenem Orte den Namen Gilgal bis auf diesen Tag.

Es fiel auf, dass nur mit Artikel הַ vor dem Demonstrativpronomen eindeutige ferndeiktische Treffer zu erzielen sind.

Das Wort „Gilgal“ ist mit Golgatha verwandt (Wurzel גלל wälzen, rollen), dort wurden unsere Sünden auf den Herrn Jesum Christum abgewälzt. Jeder, der dies im Glauben annimmt, hat Vergebung, und seine Sünden sind gesühnt vor Gott.
Femininהִיא jene Amos 5,13:
‎לָכֵן הַמַּשְׂכִּיל בָּעֵת הַהִיא יִדֹּם כִּי עֵת רָעָה הִיא׃
Darum muss der Kluge zu jener Zeit schweigen; denn eine böse Zeit ist es.

„Jene“ ist ein ferndeiktisches Demonstrativpronomen, denn die Form kann für ein Demonstrativ- und Personalpronomen, wie im zweiten Fall „es“, verwendet werden, das im Deutschen als Neutrum gebraucht wird.
Die Wiederaufnahme mit dem zweiten Personalpronomen wäre nicht notwendig (resumptiv), sie bewirkt jedoch eine Verstärkung der Aussage, indem die im Hauptsatz, dass der Kluge zu schweigen hat, wieder implizit mittels הִיא (es) aufgenommen wird. Würde man es explizit ausschreiben, hieße es: „... eine böse Zeit ist, wenn der Kluge schweigen muss.“

Auch Paulus spricht von Zeiten, in der ein Lügengeist herrschen wird, sodass die Menschen alles glauben, außer die Wahrheit. Vgl. 2Tim 4,3.
Aber auch der Prophet Micha wollte die Wahrheit reden und wurde zum Schweigen gebracht. Vgl. 1Kö 22 oder 2Chr 18.
DeixisGenusPluralBeispiel für Plural
NahMaskulinאֵלֶּה diese Hes 37,18
וְכַאֲשֶׁר יֹאמְרוּ אֵלֶיךָ בְּנֵי עַמְּךָ לֵאמֹר הֲלוֹא־תַגִּיד לָנוּ מָה־אֵלֶּה לָּךְ׃
Und wenn die Kinder deines Volkes zu dir sprechen und sagen: Willst du uns nicht kundtun, was diese dir bedeuten sollen?

Um das Genus zu bestimmen, muss das Bezugswort gefunden werden. Im Vers davor kommt nur das Holz (עֵץ) in Frage, das ein Maskulin ist, auch wenn das Bezugswort im Plural sind.
Femininאֵלֶּה diese Dan 12,8:
‎ואֲנִי שָׁמַעְתִּי וְלֹא אָבִין וָאֹמְרָה אֲדֹנִי מָה אַחֲרִית אֵלֶּה׃
Und ich hörte es, aber ich verstand es nicht; und ich sprach: Mein Herr, was wird der Ausgang von diesen (Dingen) sein?

Sach 8,17:
‎ואִישׁ אֶת־רָעַת רֵעֵהוּ אַל־תַּחְשְׁבוּ בִּלְבַבְכֶם וּשְׁבֻעַת שֶׁקֶר אַל־תֶּאֱהָבוּ כִּי אֶת־כָּל־אֵלֶּה אֲשֶׁר שָׂנֵאתִי נְאֻם־יְהוָה׃
Und sinnet keiner auf des anderen Unglück in euren Herzen, und falschen Eid liebet nicht; denn alles dieses, ich hasse es, spricht Jehova.

Morphologisch kann nicht erkannt werden, ob das Genus maskulin oder feminin ist. Wenn beide Formen in Frage kommen, dann ist auf ein Neutrum hin zu prüfen, das von den Feminina vertreten wird, was in Dan 12,8 und Sach 8,17 der Fall ist. Dabei wir dem Demonstrativpronomen nach links bzw. anadeiktisch auf den vorherigen Text implizit verwiesen, was auch das Normale ist.
FernMaskulinהֵם jene 5.Mose 29,2:
הַמַּסּוֹת הַגְּדֹלֹת אֲשֶׁר רָאוּ עֵינֶיךָ הָאֹתֹת וְהַמֹּפְתִים הַגְּדֹלִים הָהֵם׃
Die großen Prüfungen, welche deine Augen gesehen haben, die Zeichen und jene großen Wunder.

In Begleitung mit dem Demonstrativpronomen ist der Artikel (ה) mit dabei. Das Genus im Maskulin kongruiert oder richtetet sich nach den ebenfalls maskulinen הַמֹּפְתִים (Wunder) wie auch גְּדֹלִים (groß).

Zeichen und Wunder sind die Prüfungen Gottes an uns Menschen. Nur das ehebrecherische Geschlecht fordert von sich aus Zeichen. Sowohl die gegenwärtigen wie auch die zukünftigen Zeichen und Wunder sind nicht aus Gott, sondern Betrug oder von Satan (vgl. Mt 24,24; Off 13,13; 2Thes 2,9).
Femininהֵן / הֵנָּה jene Jer 34,7:
‎וְחֵיל מֶלֶךְ־בָּבֶל נִלְחָמִים עַל־יְרוּשָׁלִַם וְעַל כָּל־עָרֵי יְהוּדָה הַנּוֹתָרוֹת אֶל־לָכִישׁ וְאֶל־עֲזֵקָה כִּי הֵנָּה נִשְׁאֲרוּ בְּעָרֵי יְהוּדָה עָרֵי מִבְצָר׃
Und während das Heer des Königs von Babel wider Jerusalem und wider alle übriggebliebenen Städte Judas stritt, wider Lachis und wider Aseka; denn jene waren als feste Städte unter den Städten Judas übriggeblieben.

Da Städte feminin sind, muss auch das Personalpronomen feminin sein, damit beides miteinander übereinstimmt (kohärent ist).
Wenn der gleiche Autor immer die lange Schreibweise anwendet, so kommt kein Unterschied zum Ausdruck und er benutzt die lange Schreibweise nicht als Betonung, denn es ist unterschiedslos.

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Das Interrogativpronomen

Ein Interrogativpronomen ist auf Deutsch übersetzt ein fragendes Fürwort bzw. Fragefürwort (z. B. wer?, welcher?). Wie im Deutschen wird auch im Hebräischen nach einer Person oder Sache gefragt. Es können aber auch die Satzglieder erfragt werden. Je nach Kasus wird ein anderes Interrogativpronomen verwendet. Im ersten Kasus, dem Nominativ, „wer“ für Person und „was“ für eine Sachen, dem zweiten, dem Genitiv, „wessen“ für Person und Sachen, dem dritten, dem Dativ, „wem“ für Person und „was“ für Sache. Der letzte Kasus, der Akkusativ, „wen“ für Person und „was“ für Sachen.
Die deutschen Interrogativpronomen sind bei den Personen genauer als im Hebräischen, denn im Deutschen wird die Person Neutrum, Feminin, Maskulin unterschieden, was im Hebräischen nicht der Fall ist, z. B. „welche, welcher, welchen“.
Der Numerus, Singular oder Plural, ist formengleich. Auch die Nomina werden nach diesem Muster dekliniert bzw. gebeugt bzw. flektiert.
Es können mit dem Interrogativpronomen direkte oder indirekte Fragen konstruiert werden, auch rhetorische Fragen sind möglich.

KasusInterrogativpronomen
Personen m/f
Beispiel
Nominativwer מִי Gen 3,11:
‎ויֹּאמֶר מִי הִגִּיד לְךָ כִּי עֵירֹם אָתָּה הֲמִן־הָעֵץ אֲשֶׁר צִוִּיתִיךָ לְבִלְתִּי אֲכָל־מִמֶּנּוּ אָכָלְתָּ׃
Und er sprach: Wer hat dir kundgetan, dass du nackt bist? Hast du gegessen von dem Baume, von dem ich dir geboten habe, nicht davon zu essen?

Es wird nach einer Person gefragt, ob männlich oder weiblich.
Genitivwessen (als Konstruktusform)
־ מִי (Wort im status constructus)
Hiob 26,4:
‎אֶת־מִי הִגַּדְתָּ מִלִּין וְנִשְׁמַת־מִי יָצְאָה מִמֶּךָּ׃
Wen hast du mit deiner Rede getroffen und wessen Geist ging aus deinem Munde hervor?

Hiob spricht in der letzten Runde seine drei Freunde an, und stellt ihre Reden in Frage. Vielleicht stellt hier Hiob in Frage, ob seine Freunde im Geist Gottes sprechen (vgl. dazu Hiob 42,8).
Dativwem לְמִי Jes 46,5:
לְמִי תְדַמְיוּנִי וְתַשְׁווּ וְתַמְשִׁלוּנִי וְנִדְמֶה׃
Wem wollt ihr mich vergleichen und gleichstellen und mich ähnlich machen, dass wir gleich seien?

Gott ist unvergleichlich und kann nicht in Form von Götzen aus Materialien, die Gott selbst erschuf, nachgebildet werden.
Akkusativwen אֶת־מִי Hiob 26,4:
אֶת־מִי הִגַּדְתָּ מִלִּין וְנִשְׁמַת־מִי יָצְאָה מִמֶּךָּ׃
Wen hast du mit deiner Rede getroffen und wessen Odem ging aus deinem Munde hervor?
KasusInterrogativpronomen
Sächlich
Beispiel
Nominativwas מַה (als Subjekt/ Prädikativ verwendet) 2Kö 20,8:
‎וַיֹּאמֶר חִזְקִיָּהוּ אֶל־יְשַׁעְיָהוּ מָה אוֹת כִּי־יִרְפָּא יְהוָה לִי וְעָלִיתִי בַּיּוֹם הַשְּׁלִישִׁי בֵּית יְהוָה׃
Und Hiskia sprach zu Jesaja: Was ist das Zeichen, dass Jehova mich heilen wird, und dass ich am dritten Tage in das Haus Jehovas hinaufgehen werde?

Hiskia fragt nach dem Prädikativ bzw. was das Zeichen ist.
Genitivwessen, welcher (als Konstruktusform)
־מַה (Wort im status constructus)
Jer 8,9: ‎הֹבִישׁוּ חֲכָמִים חַתּוּ וַיִּלָּכֵדוּ הִנֵּה בִדְבַר־יְהוָה מָאָסוּ וְחָכְמַת־מֶה לָהֶם׃
Die Weisen werden beschämt, bestürzt und gefangen werden; siehe, das Wort Jehovas haben sie verschmäht, und welcherlei Weisheit haben sie?

Im Tenach wurde nur eine Stelle gefunden, in der diese Form verwendet wird. Mit „welcherlei“ wird verhindert, dass der Bezug auf eine Person rückführbar ist, sondern eindeutig auf eine Sache.
Dativwozu, warum, zu was
לְמַה
Jes 1,11: ‎ ‎לָמָּה־לִּי רֹב־זִבְחֵיכֶם יֹאמַר יְהוָה שָׂבַעְתִּי עֹלוֹת אֵילִים וְחֵלֶב מְרִיאִים וְדַם פָּרִים וּכְבָשִׂים וְעַתּוּדִים לֹא חָפָצְתִּי׃
Wozu soll mir die Menge eurer Schlachtopfer? spricht Jehova; ich bin satt der Brandopfer von Widdern und des Fettes der Mastkälber, und am Blute von Farren und Lämmern und jungen Böcken habe ich kein Gefallen.

Das Interrogativpronomen im Dativ, das im Hebräischen mit dem Lamed gut erkennbar ist, wird im Deutschen mit „wozu, warum etc.“ übersetzt. Damit wird der Grund (kausal), Folge (konzessiv) oder das Ziel (final) ausgedrückt.

Die Frage in Jes. 1,11 ist eine rhetorische. Die angeordneten Opfer sind Schatten auf das eine wahre Opfer. Sie weisen auf den Herrn Jesus hin. Sein Opfertod allein ist von Gott angenommen worden und wirkt vor und nach. Wenn der wahre Sinn der Opfer verkannt wird, so sind sie sinnlos. Vgl. Ps 40,6-8.
Akkusativwas
מַה
Hld 5,8:
‎הִשְׁבַּעְתִּי אֶתְכֶם בְּנוֹת יְרוּשָׁלִָם אִם־תִּמְצְאוּ אֶת־דּוֹדִי מַה־תַּגִּידוּ לוֹ שֶׁחוֹלַת אַהֲבָה אָנִי׃
Ich beschwöre euch, Töchter Jerusalems, wenn ihr meinen Geliebten findet, was sollt ihr ihm berichten? Dass ich krank bin vor Liebe.

Mit dem Fragepronomen wird eine Sache erfragt, die später selbst erwähnt wird, nämlich der Liebeskummer. Da die Antwort klar ist, ist es damit eine rhetorische Frage. Es wird die Selbstverständlichkeit betont.
Gen 30,31:
וַיֹּאמֶר מָה אֶתֶּן־לָךְ וַיֹּאמֶר יַעֲקֹב לֹא־תִתֶּן־לִי מְאוּמָה אִם־תַּעֲשֶׂה־לִּי הַדָּבָר הַזֶּה אָשׁוּבָה אֶרְעֶה צֹאנְךָ אֶשְׁמֹר׃
Und er sprach: Was soll ich dir geben? Und Jakob sprach: Du sollst mir gar nichts geben; wenn du mir dieses tust, so will ich wiederum deine Herde weiden und hüten:
Im Gegensatz zum vorherigen Beispiel ist diese Frage eine "echte" und keine rhetorische.

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Das Relativpronomen

Der gebundene Relativsatz

Für alle Kasus, Numeri und Genera wird das unveränderliche אֲשֶׁר gebraucht, um einen Relativsatz einzuleiten.

In Bibleworks 10 kann über eine grafische Suche das hebräische Relativpronomen gesucht werden. Über ein sogenanntes „Sub-Query“ kann in einer deutschen Übersetzung das Relativpronomen über Kasus gesucht werden und gleichzeitig nach dem Relativpronomen „אֲשֶׁר “ in einem hebräischen Text, das in jedem Kasus unverändert bleibt. Das ergibt den Vorteil, dass die Relativpronomen in beiden Suchresultattexten markiert sind.

Grafische Suche in Bibleworks für die gebundenen Relativsätze
Die Suchdatei kann hier über das Kontextmenü gespeichert werden.


In der gelb umkreisten Wortbox kann jeweils ein anderer Kasus des deutschen Relativpronomens eingetragen werden, und wenn die Suche neu gestartet wird, so lassen die hebräischen Relativpronomen zuweisen.

Der blauumkreiste Bereich in der Abbildung zeigt das unveränderte Relativpronomen im Hebräischen.

KasusRelativpronomen im DeutschenBeispiel
NominativSingular Neutrum: das, welches
Singular Maskulin: der, welcher
Singular Feminin: die, welche
Plural: die, welche
Esra 1,2:
‎ כֹּה אָמַר כֹּרֶשׁ מֶלֶךְ פָּרַס כֹּל מַמְלְכוֹת הָאָרֶץ נָתַן לִי יְהוָה אֱלֹהֵי הַשָּׁמָיִם וְהוּא־פָקַד עָלַי לִבְנוֹת־לוֹ בַיִת בִּירוּשָׁלִַם אֲשֶׁר בִּיהוּדָה׃
So spricht Kores, der König von Persien: Alle Königreiche der Erde hat Jehova, der Gott des Himmels, mir gegeben; und er hat mich beauftragt, ihm ein Haus zu bauen zu Jerusalem, das in Juda ist.

Kores war ein Messias, denn Gott hat ihn benutzt, um den Tempel wieder aufzubauen, und das ist die Aufgebe des Messias (vgl. Jes 44,28-45,1). Der tatsächliche Messias hat den Tempel in drei Tagen abgerissen und neu aufgebaut. Vgl. Joh 2,19-21. Wer an den Herrn Jesum glaubt und IHM nachfolgt, hat immer Zugang zum Tempel.
GenitivSingular Neutrum und Maskulin: dessen
Singular Femininum und Plural: derer, deren
Jes 58,11:
‎וְנָחֲךָ יְהוָה תָּמִיד וְהִשְׂבִּיעַ בְּצַחְצָחוֹת נַפְשֶׁךָ וְעַצְמֹתֶיךָ יַחֲלִיץ וְהָיִיתָ כְּגַן רָוֶה וּכְמוֹצָא מַיִם אֲשֶׁר לֹא־יְכַזְּבוּ מֵימָיו׃
Und beständig wird Jehova dich leiten, und er wird deine Seele sättigen in Zeiten der Dürre und deine Gebeine rüstig machen. Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie ein Wasserquell, dessen Gewässer nicht trügen.

Wenn Israel wieder in seinem Land wiederhergestellt ist, so ist die Dürre vorbei und der Segen wieder da. Aus dem Tempel Gottes fließen die beiden Flüsse, die alles lebendig und fruchtbar machen (vgl. auch Hes 47). Das Volk wird in Jes 58,11 mit einem bewässerten Garten verglichen.
DativSingular Neutrum und Maskulin: dem, welchem
Singular Feminin: der, welcher
Plural: denen, welchen
2Kö 17,34:
‎עַד הַיּוֹם הַזֶּה הֵם עֹשִׂים כַּמִּשְׁפָּטִים הָרִאשֹׁנִים אֵינָם יְרֵאִים אֶת־יְהוָה וְאֵינָם עֹשִׂים כְּחֻקֹּתָם וּכְמִשְׁפָּטָם וְכַתּוֹרָה וְכַמִּצְוָה אֲשֶׁר צִוָּה יְהוָה אֶת־בְּנֵי יַעֲקֹב אֲשֶׁר־שָׂם שְׁמוֹ יִשְׂרָאֵל׃
Bis auf diesen Tag tun sie nach den früheren Weisen: sie fürchten Jehova nicht, und sie tun nicht nach ihren Satzungen und nach ihren Rechten, und auch nicht nach dem Gesetz und nach dem Gebot, welches Jehova den Söhnen Jakobs geboten hatte, dem er den Namen Israel gab.

(Das erste „אֲשֶׁר“, das mit „welches“ übersetzt wurde, ist im Nominativ.)

Israel bedeutet Gotteskämpfer. Wenn die Kinder Jakobs gegen Gott kämpfen, indem sie die Gebote Gottes nicht halten und sich abwenden, so bleibt nur noch der Name übrig.
AkkusativSingular Neutrum: das, welches
Singular Maskulin: den, welchen
Singular Feminin und Plural: die, welche
Sach 12,10:
‎וְשָׁפַכְתִּי עַל־בֵּית דָּוִיד וְעַל יוֹשֵׁב יְרוּשָׁלִַם רוּחַ חֵן וְתַחֲנוּנִים וְהִבִּיטוּ אֵלַי אֵת אֲשֶׁר־דָּקָרוּ וְסָפְדוּ עָלָיו כְּמִסְפֵּד עַל־הַיָּחִיד וְהָמֵר עָלָיו כְּהָמֵר עַל־הַבְּכוֹר׃
Und ich werde über das Haus Davids und über die Bewohner von Jerusalem den Geist der Gnade und des Flehens ausgießen; und sie werden auf mich blicken, den sie durchbohrt haben, und werden über ihn wehklagen gleich der Wehklage über den Eingeborenen, und bitterlich über ihn leidtragen, wie man bitterlich über den Erstgeborenen leidträgt.

אֲשֶׁר“ tritt in Kombination mit „אֵת“ auf, wodurch deutlich wird, dass das Relativpronomen im Akkusativ Verwendung findet. Mit dem Relativsatz wird der Herr Jesus als derjenige beschrieben, der von den Juden am Kreuz durchbohrt wurde, wodurch der Herr Jesus das Heil der Welt vor- und nachwirksam bewirken konnte.
Es ist der Überrest Israels, die sich auf die Brust schlagen werden und bitterlich wehklagen werden. So wie Thomas erst sehen und tasten wollte, um zu glauben, so auch der Überrest. Für uns heute gilt, diejenigen die nicht sehen und doch glauben, sind glückselig (vgl. dazu Joh 20,26–29)

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Der freie Relativsatz

Im Hebräischen gibt es wie im Deutschen auch freie Relativsätze, die, im Gegensatz zu den gebunden, kein übergeordnetes Element aufgreifen. In der Regel entspricht der freie Relativsatz einem Konditionalsatz wie: „Wer bremst, verliert.“. Das entspricht: Wenn jemand bremst, dann verliert er.
Prediger 7,28 ist ein Beispiel für die Ausnahme, zwar ist es ein freier Relativsatz, doch entspricht er nicht dem Konditionalsatz, da es keine allgemeine Aussage ist.

Grafische Suche in Bibleworks für die freie Relativsätze
Die Suchdatei kann hier über das Kontextmenü gespeichert werden.


Ein Beispiel aus Prediger 7,28:
אֲשֶׁר עוֹד־בִּקְשָׁה נַפְשִׁי וְלֹא מָצָאתִי אָדָם אֶחָד מֵאֶלֶף מָצָאתִי וְאִשָּׁה בְכָל־אֵלֶּה לֹא מָצָאתִי׃
Was meine Seele fort und fort gesucht und ich nicht gefunden habe, ist dies: einen Mann aus Tausenden habe ich gefunden, aber ein Weib unter diesen allen habe ich nicht gefunden.

Der Prediger sucht selbst nach einem Gerechten unter den Menschen, doch kann er keine vollständige Suche machen. Der Mensch findet nach seiner Vorstellung von Gerechtigkeit einen unter 1000, Gott suchte vollständig nach seinem Maßstab von Gerechtigkeit und fand keinen, der gut war (vgl. Ps 14,3 oder Römer 3). Deshalb sandte er seinen eigenen Sohn, an dem er Wohlgefallen fand. ER ist aus allen der einzige, der gut war und ist (vgl. Mk 10,18). Nur ER kam als einziger als gerechtes Opfer in Frage, der uns aus dem Zorn Gottes retten kann. Der Herr Jesus hätte nicht sterben müssen, doch hat ER sich an das Kreuz nageln lassen und nahm unseren Fluch auf sich und starb für unsere Sünden. Aber der Herr stand aus den Toten auf und ist jetzt zur Rechten Gottes. Wenn ER in Macht und Herrlichkeit kommt, richtet ER sein Reich, in dem die Gerechtigkeit herrschen wird, auf, und sein Volk wieder her.

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Das Reflexivpronomen

Für den Rückbezug auf das Subjekt steht kein eigenes Reflexivpronomen bereit (z.B. ich kämme mich), da ja bestimmte Stämme dies bereits zum Ausdruck bringen. Reziproke Pronomen wie „einander“ bzw. „gegenseitig“ werden umschrieben.

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